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Home » Cholesterin: Der Schlüssel zu gesunden Blutgefäßen
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Warum die regelmäßige Bestimmung der Blutfette HDL und LDL einen essenziellen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge liefert, erklärt die Kardiologin Dr.in Anna Rab.

Dr.in Anna Rab

© ZVG

Fachärztin für Kardiologie, Innere Medizin und Intensivmedizin, Herzinsuffizienz-Spezialistin

Man spricht häufig von „schlechtem“ und „gutem“ Cholesterin. Was ist damit gemeint?

Unser Körper benötigt Cholesterin für den Aufbau von Zellwänden. Dieses wird in Form von tierischen Nahrungsquellen zugeführt und aber auch vom Körper selbst, in der Leber, produziert. Über die Auswirkungen von zu wenig Cholesterin ist wenig bekannt. Ist zu viel „böses“ Cholesterin im Körper vorhanden, weil der Körper zu viel bereitstellt oder die Transportmechanismen oder die hormonelle Steuerung nicht adäquat funktionieren, kann das zu Atherosklerose führen. Dieses „böse“ Cholesterin ist das LDL (Low-Density-Lipoprotein). Im Gegensatz dazu wird das HDL (High-Density-Lipoprotein) als „gutes“ Cholesterin beschrieben. Das heißt, das LDL sollte möglichst niedrig und das HDL möglichst hoch sein. Ein zu niedriger HDL-Wert kann bei Frauen, häufig nach der Menopause, einen eigenen Risikofaktor darstellen. 

Welche Risiken gehen mit Atherosklerose einher?

Sie gehört zur Gruppe der kardiovaskulären Erkrankungen und bezeichnet eine Veränderung der Gefäßwände durch Bildung von sogenannten Plaques, die häufig fettreich sind und im gesamten Körper auftreten können. Ein besonders hohes Risiko stellen sie in den Herzkranzgefäßen und im Gehirn dar, weil sie hier zu Herzinfarkt bzw. Schlaganfall führen können.

Wir unterscheiden neun Risikofaktoren, die Atherosklerose zur Folge haben können, darunter Diabetes, Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht, genetische Faktoren und eben auch erhöhte LDL-Cholesterinwerte. Diese Risikofaktoren summieren sich jedoch nicht, sie potenzieren sich. Das heißt: Gibt es eine familiäre Vorbelastung und habe ich erhöhte Cholesterinwerte, dann sollte ich das auf jeden Fall von Expert:innen abklären lassen. Einige Risikofaktoren, vor allem die genetische Veranlagung, sind nicht oder nur schwer veränderbar.

Der LDL-Cholesterin-Wert ist hingegen jener Risikofaktor, der mit Medikamenten sehr gut eingestellt werden kann. Wir verfügen über gut geprüfte Medikamente, die den Cholesterin-Spiegel und damit das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich senken können. 

Was sollte man über Cholesterinwerte wissen?

Wichtig zu wissen ist, dass sich die Grenzwerte für Cholesterin eklatant für Menschen unterscheiden, die bereits eine kardiovaskuläre Erkrankung haben. Das heißt, Personen, die bereits einen Herzinfarkt hatten, oder an einer fortgeschrittenen Nierenerkrankung oder Diabetes leiden, brauchen einen LDL-Wert von weniger als 55 mg/dl. Bei Menschen ohne prädisponierende Vorerkrankungen liegen die Werte entsprechend höher und unterscheiden sich, je nachdem, ob ein niedriges oder mittleres Risiko vorliegt. Gerade beim Vorliegen von weiteren Risikofaktoren sollten erhöhte Werte immer von Expert:innen abgeklärt und eine diagnostische Risikobewertung durchgeführt werden.

Wie bleiben meine Blutgefäße gesund?

Wir werden zwar immer älter, aber die Zeitspanne, in der wir bei voller Gesundheit sind, wird aufgrund unseres Lebensstils mit zu viel fett- und zuckerreicher Ernährung und zu wenig Bewegung kürzer. Ich kann aber selbst aktiv etwas dafür tun, um lange gesund zu bleiben. Das Wichtigste ist die Lebensstiländerung: ausreichend Bewegung, ausgewogene Ernährung – am besten mediterrane Diät, selten rotes Fleisch – und auf den Bauchumfang achten. Von großer Bedeutung ist außerdem die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung, die niederschwellig ermöglicht, Risikofaktoren wie erhöhtes Cholesterin zu diagnostizieren. Wenn dabei ein erhöhter LDL-Wert festgestellt wird, sollte man diesen und das persönliche Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis auf jeden Fall bei Expert:innen abklären lassen.

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